Die Entwicklung eines Kindes in seinem ersten Lebensjahr

Neugeborenes Baby
Wie sieht die Entwicklung eines neugeborenen Kindes aus? Foto von Erich Kasten / pixelio.de

Das erste Lebensjahr ist für die Eltern oft in vielerlei Hinsicht das wohl spannendste Jahr. Viele Eltern fragen sich in der Zeit, wie sich ihr Kind wohl entwickeln wird, und was es dabei alles für Fortschritte machen wird. Und tatsächlich kommt es im ersten Lebensjahr zu wichtigen Entwicklungen bei einem Kind.

Die Sinne schärfen sich

Eine wichtige Entwicklung, die sich im ersten Lebensjahr eines Babys vollzieht, ist die, dass sich die Sinne des Kindes verändern bzw. schärfen. Sieht ein Baby zu Beginn seines Lebens alles noch eher verschwommen, wird die Sehkraft mit zunehmendem Alter immer stärker und differenzierter.

Neugeborenes Baby
Wie sieht die Entwicklung eines neugeborenen Kindes aus? Foto von Erich Kasten / pixelio.de

Neugeborene können Formen und Farben voneinander unterscheiden, und zeigen eine besonders große Vorliebe für Gesichter. Ab einem Alter von 3-4 Monaten werden die Bilder der beiden Augen zu einem Bild zusammengefügt. Je älter ein Kind wird, desto weiter kann es sehen. Damit es Faktoren wie zum Beispiel räumliche Tiefe besser einschätzen kann, wird es jedoch erst mal einiges an Erfahrungen benötigen.

Hören können Kinder bereits im Mutterleib. Das kann man unter anderem daran erkennen, dass Babys nach der Geburt die Stimme ihrer Mutter gegenüber Stimmen andrer Menschen bevorzugen. Im Laufe des ersten Lebensjahres wird der Hörsinn noch verschärft, was mithilfe der Geräusche in der unmittelbaren Umgebung geschieht.

Eine Bindung entsteht

Auch wenn viele Eltern sofort nach der Geburt da Gefühl haben, mit ihrem Neugeborenen eine innige Beziehung aufgebaut zu haben, muss tatsächlich erst eine ganze Weile vergehen, bis es wirklich so ist. Einem Baby geht es am Anfang nämlich vor allem darum, dass seine Bedürfnisse nach Nähe und Sicherheit erfüllt werden. Unterscheiden kann ein Kleinkind die Personen, die um es herum sind, erst ab dem dritten Monat.

Das ist auch der Zeitpunkt, an dem das Kind sich für die Befriedigung seiner Bedürfnisse vermehrt an die Eltern wenden wird. Denn es erkennt die Eltern und weiß, dass diese in der Regel seine Bedürfnisse befriedigen. Ab dem siebten Monat werden Kinder zunehmend selbstständiger. Damit das Kind seinem Drang, neue Dinge zu entdecken, auch nachgehen kann, versichert es sich, dass sich seine bevorzugten Bezugspersonen in unmittelbarer Nähe befinden. Ein Kind in diesem Alter versucht, sich die Nähe zu seinen Bezugspersonen so gut wie möglich zu erhalten, da die Bezugspersonen für das Kleinkind eine Art Sicherheit darstellen.

Zielgerichtet handeln

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, bestehen seine Handlungen vor allem aus Reflexen. Da gibt es zum Beispiel den Greif- und den Saugreflex. Während des ersten Lebensjahrs lernen Kinder, diese einzelnen Reflexe zu sogenannten Zirkulärreaktionen zusammenzufassen. Das bedeutet, dass ein Baby zum Beispiel lernt, nach etwas zu greifen (Greifreflex), um daran zu saugen (Saugreflex).

Sind am Anfang der Entwicklung diese Zirkulärreaktionen noch vor allem auf den eigenen Körper gerichtet, richten sich diese Verhaltenseinheiten im weiteren Verlauf der Entwicklung auch auf Objekte in ihrer Umgebung. Zum Beispiel lieben viele Kinder es, ihre Rassel hin- und her zu bewegen, da diese dann so tolle Geräusche macht. Mit solchen Handlungen lernen Kinder auch ihre Umgebung und die darin enthaltenden Objekte besser kennen. Ab etwa dem ersten Lebensjahr können diese Zirkulärreaktionen sogar von Kindern schon dazu genutzt werden, einfache Probleme zu lösen.

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